Linden am Webermuseum müssen weichen
Ein notwendiger Schritt für die Sicherheit im Ortskern
Warum müssen Bäume gefällt werden? Diese Frage erreicht die Stadtverwaltung immer wieder – und sie ist verständlich. Häufig sind es ernsthafte Schäden, die eine Fällung unumgänglich machen. Auch die beiden Linden vor dem Webermuseum in Alhausen gehören zu diesen Fällen.
Die Bäume sind deutlich geschädigt und stark von Pilzen befallen. Am Stammfuß haben sich bereits Höhlungen gebildet, die die Standfestigkeit erheblich beeinträchtigen. Der städtische Baumkontrolleur Robert Sammert erklärt, dass dadurch ein Umsturz droht und die Linden ein erhebliches Sicherheitsrisiko für Besucher und das Umfeld darstellen.
Ein wichtiger Hintergrund für die heutigen Probleme liegt viele Jahre zurück. Beide Linden wurden vor rund zwei Jahrzehnten massiv zurückgeschnitten. Solch ein starker Kroneneingriff kann einem Baum langfristig schaden. Große Schnittflächen lassen sich kaum vollständig verschließen und werden zu Eintrittspforten für Pilze. Diese dringen tief in das Holz ein und zersetzen es über einen langen Zeitraum. Zusätzlich geraten die Bäume nach einem radikalen Rückschnitt in Stress, weil das natürliche Gleichgewicht zwischen Krone und Wurzel gestört wird. Zwar treiben Linden danach häufig wieder aus, doch die neuen Triebe sind oft schlecht verankert und anfällig für Schäden. Für die Bäume bedeutet ein solcher Eingriff daher nicht selten ein langsames Absterben.
Die heute sichtbaren Pilzbefälle und Höhlungen sind eine Folge dieser früheren Maßnahmen. Nach Einschätzung von Sammert ist die Sicherheit aktuell nicht mehr gewährleistet, weshalb die beiden ortsbildprägenden Linden gefällt werden müssen. Die Stadt betont, dass ein solcher Schritt nie leichtfertig erfolgt, in diesem Fall jedoch notwendig ist, um Gefahren im Bereich des Webermuseums auszuschließen.



