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Tiefflugzone der Bundeswehr gefährdet Windkraftausbau

Bad Driburg am Rand des neuen Übungsgebiets LFA 3 betroffen

Die Bundeswehr plant das Tieffluggebiet „Low Flying Area 3 (LFA 3)“ über dem Sauerland und Ostwestfalen wieder zu reaktivieren. Ziel ist es, Übungen zur Landes- und Bündnisverteidigung wieder verstärkt im Tiefflug durchführen zu können. Das Gebiet reicht vom Siegerland über das Sauerland bis nach Ostwestfalen – ein Bereich, in dem derzeit zahlreiche neue Windkraftanlagen geplant oder bereits errichtet werden.

Bad Driburg liegt am westlichen Rand des vorgesehenen Tieffluggebiets und gleichzeitig in einer Region mit mehreren geplanten und ausgewiesenen Windenergieflächen. Damit überschneiden sich mögliche Tiefflugrouten der Luftwaffe mit neuen Windparkprojekten im Stadtgebiet und den Ortsteilen, unter anderem im Bereich Escherberg / Alhausen.

Für die Windenergiebranche könnten die Pläne erhebliche Auswirkungen haben. Während moderne Windräder Gesamthöhen von rund 250 Metern (Windpark Escherberg) bzw. 261 Metern (Escherberg Nord) erreichen, fliegen militärische Jets in Tiefflugzonen teils nur 75 Meter über dem Boden. Damit überragen diese Anlagen sogar den Paderborner Dom – dessen Turm mit 93 Metern Höhe nur etwa ein Drittel ihrer Gesamthöhe erreicht – um ein Vielfaches. Diese Dimensionen verdeutlichen das Konfliktpotenzial: Geplante Projekte könnten verzögert, eingeschränkt oder im Einzelfall verhindert werden. Auch bereits genehmigte Anlagen können erneut geprüft werden, wenn militärische Belange betroffen sind.

Windkraftverbände sehen die Entwicklung mit Sorge und rechnen mit Einschränkungen im Ausbau. Die Bundeswehr betont hingegen die Notwendigkeit des Tiefflugtrainings für die Landesverteidigung. Offizielle Details zur Ausgestaltung und zu möglichen Auswirkungen sollen in den kommenden Tagen von der Luftwaffe bekannt gegeben werden.

 

Weitere Informationen:

🔗Details und Grafik des Tieffluggebietes LFA3, WDR

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